In Memoriam 2025

Mordechai Ciechanower, geboren am 27.Februar 1924, starb im Alter von 100 Jahren.

Der Holocaust-Überlebende Mordechai Ciechanower starb am 3. Februar 2025 wenige Tage vor seinem 101 Geburtstag. Er widmete sein Leben der Aufklärung über den Holocaust.

Er leitete Delegationen israelischer Studenten und IDF-Offiziere auf Bildungsreisen nach Polen, hielt weltweit Vorträge über seine persönlichen Erfahrungen und verfasste eine Autobiografie mit dem Titel „Ein Stern leuchtet in der Ferne“, die ins Englische, Deutsche und Polnische übersetzt wurde.

Ciechanover wurde 1924 in der polnischen Stadt Maków Mazowiecki geboren. Um zwei Jahre in Auschwitz zu überleben, arbeitete er als Dachdecker und reparierte Baracken im Lager. Er wurde am 15. April 1945 aus Bergen-Belsen befreit und wanderte später im selben Jahr unter falscher Identität nach Israel aus und gab sich als britischer Soldat aus.

Den Leidensweg von Mordechai Ciechanover schildert der eindrucksvolle Dokumentarfilm „Der Dachdecker von Birkenau“ von Johannes Kuhn, den Memor am 27.1.2024 im Schöfferhaus zeigte. Weiter Informationen sind auf dieser Homepage zu finden.

Hochrangige Beamte des Shin Bet und des Mossad, die seine Vorträge besucht hatten – darunter der ehemalige Polizeikommissar Yaakov Shabtai – halfen, seinen Sarg zu tragen. Sänger Yonatan Razel sang „Shir Mispar“, ein Lied, das er und Ciechanower gemeinsam geschrieben hatten.

Foto aus dem Film "Der Bachdecker von Birkenau" von Johannes Kuhn
Mordechai Ciechanower in Ramat Gan, November 2024 – Foto: Benjamin Merkt